Darmgesundheit

"Die wichtigsten Dinge des Lebens spielen sich zwischen Anfang und Ende des Verdauungskanals ab" - Paracelsus

Warum spielt der Darm eine so wichtige Rolle für die Gesundheit?

Siehst du den Darm auch nur als Endlager und Ausscheidungsorgan deiner Nahrung? Dann solltest du unbedingt weiterlesen und diesem wichtigen Organ die notwendige Aufmerksamkeit schenken.

Der Darm leistet täglich unglaublich wertvolle Arbeit für dich. Der Schlüssel zu seiner enormen Bedeutung liegt im Darmmikrobiom.

Das Darmmikrobiom

Dein Darm beherbergt ein ganzes Universum winziger Lebewesen. Diese Gemeinschaft, bestehend aus Bakterien, Viren, Pilzen und Archaeen, steht in einer engen Symbiose zum Darm und ist entscheidend für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Oft wird auch von der Darmflora gesprochen. Wusstest du, dass die Anzahl der Bakterien im Darm etwa 10-mal höher ist als die Anzahl aller Körperzellen? Bei diesen ca. 100 Billionen Darmbakterien wird zwischenden guten und den schlechten Mikroorganismen unterschieden. Die guten Vertreter sind für unsere Gesundheit förderlich. Sie sollten möglichst zahlreich und in großer Vielfalt (Diversität) vorhanden sein. Sie sind wichtig für eine gute Nahrungsverwertung sowie die Bereitstellung von Nährstoffen. Sie produzieren sogar einige Vitamine und regulieren körpereigene Hormone. 70 – 80 % des Immunsystems werden dem Darm zugeschrieben. Daher ist ein gesunder Darm so entscheidend für dein Immunsystem. Leidest du unter häufigen Infekten, solltest du einen Blick auf den Zustand deines Darms werfen.

Die Darmbarriere

Nützliche Darmbakterien produzieren kurzkettige Fettsäuren wie Butyrate. Diese dienen als Energiequelle für Zellen der Darmwand. Eine gesunde Darmwand dient als wichtige Schutzbarriere. Sie sorgt dafür, das nur Stoffe wie z.B. Nährstoffe, Vitamine usw. in den Blutkreislauf gelangen. Dagegen werden krankmachende Stoffe (Erreger, Schadstoffe usw.) daran gehindert die Darmwand zu passieren. Sie werden dann mit dem Stuhl ausgeschieden. Ist die Schutzfunktion der Darmbarriere geschädigt, kann sie durchlässig werden. Ein Darm mit einer durchlässigen Darmwand wird als Leaky-Gut bezeichnet. Toxine (schädliche Stoffe) können dann über den Blutkreislauf in den Körper gelangen. Allergien, Unverträglichkeiten, Entzündungen und viele Krankheiten können daraus entstehen.

Dysbiose - das Ungleichgewicht im Darmmikrobiom

Kommt es zu einer verminderten Diversität und/oder zu einer Verschiebung der Bakterienart zu Ungunsten der guten Darmbakterien, ist das Darmmikrobiom aus dem Gleichgewicht geraten. Eine solche Dysbiose kann viele Beschwerden im Körper auslösen. Dazu zählen nicht nur Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, Bauchschmerzen, Durchfall und Verstopfungen. Ebenso können daraus Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Hautprobleme, Gewichtsprobleme oder Heißhunger entstehen. Krankheitsbilder wie chronische Darmentzündungen, Divertikel, Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa sowie Reizdarm bis hin zu Autoimmunkrankheiten werden ebenfalls einem schlechten Darmmikrobiom zugeschrieben.

Die Darm-Hirn-Achse

Das Darmmikrobiom hat auch Einfluss auf unser geistiges und psychisches Wohlergehen. Die sogenannte Darm-Hirn-Achse stellt eine direkte Verbindung zwischen dem Darm und dem Gehirn dar. Daher kann es vorkommen, dass z.B. Stress zu Durchfall oder Verstopfungen führt. Chronischer Stress oder psychische Störungen können sich so langfristig auf die Darmgesundheit auswirken. Aber auch umgekehrt kann eine schlechte Darmgesundheit zu Depressionen und neurologischen Störungen führen.

Welche Faktoren begünstigen ein Dysbiose und schädigen den Darm?

Es gibt viele Faktoren, die das Darmmikrobiom negativ beeinflussen können. Ein bekanntes Beispiel ist die Einnahme von Antibiotika. Diese Medikamente werden zur Bekämpfung bakterieller Infektionen eingesetzt und töten dabei sowohl krankheitserregende als auch nützliche Bakterien ab. Die Folgen sind häufig Verdauungsprobleme und Bauchschmerzen. Viele Frauen entwickeln auch Scheidenpilzinfektionen, da auch gleichzeitig das Scheidenmikrobiom gestört werden kann. Auf der Haut können Juckreiz und Ausschlag auftreten, wenn das Hautmikrobiom aus dem Gleichgewicht gerät.

Eine Antibiotikatherapie führt regelmäßig zu einem Ungleichgewicht im Mikrobiom. Es ist nicht immer möglich, Antibiotika zu vermeiden, aber die Beschwerden können durch die gleichzeitige Einnahme geeigneter Probiotika deutlich reduziert werden. Natürliche Probiotika sind in Lebensmitteln wie unpasteurisiertem Sauerkraut, Joghurt, Kefir, Kimchi oder Brottrunk enthalten.

Auch andere Medikamente können das Darmmikrobiom beeinflussen, insbesondere wenn Magen- und Darmbeschwerden als Nebenwirkungen im Beipackzettel aufgeführt sind.

Wie kannst du deine Darmgesundheit unterstützen?

  1. Ernährung: Eine ballaststoffreiche Pflanzenkost mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst und Getreideprodukten aus Vollkorn fördert eine breite Diversität und die Vermehrung von nützlichen Bakterien, die kurzkettige Fettsäuren bilden und die Darmbarriere stärken. Probiotischen Lebensmitteln wie Joghurt oder fermentierte Lebensmittel (z.B. Sauerkraut, Kimchi, Tempeh) fördern zusätzlich eine gesunde Darmflora. Vermeide dagegen stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und einen hohen Fleischkonsum.
  2. Trinken: Ausreichend Wasser trinken ist wichtig, um die Verdauung zu unterstützen und den Stoffwechsel zu regulieren.
  3. Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und die Darmtätigkeit.
  4. Stressmanagement: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Spaziergänge in der Natur können helfen, Stress abzubauen.

Kümmere dich um deinen Darm – er wird es dir danken!

Die Pflege der Darmgesundheit ist essentiell für ein gesundes und aktives Leben. Höre auf die Bedürfnisse deines Körpers und unterstütze ihn dabei, optimal zu funktionieren.

Brauchst du Unterstützung bei der Förderung deiner Darmgesundheit?

Als Darmimmuntherapeutin helfe dir gerne.

Weitere Informationen findest du auch unter Darm-Check

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